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Softonic-Testbericht

Epische Weltraum-Simulation mit riesigen Stationen

X Rebirth ist eine der letzten großen Space-Sims. Als Pilot hat man in den Weiten des Weltraums weitgehend Handlungsfreiheit. Spieler können sich als Söldner, Händler oder Stations-Architekten verdingen und der Galaxie den eigenen Stempel aufdrücken.

Größenwahnsinn: Weltall und Raumstationen in XXL

Während sich Shooter wie Battlefield, Call of Duty und Co. unter Spielern zunehmender Beliebtheit erfreuen, sind die meisten Weltraum-Shooter in der Versenkung verschwunden. Die X-Reihe stemmt sich gegen diesen Trend und setzt anstelle von Action-Fast-Food auf vielschichtige Einzelspieler-Abenteuer im Weltraum.\n

Schon in den ersten Minuten von X Rebirth wird eines klar: Alles ist etwas größer als man es von den meisten aktuellen Spielen kennt. So groß gar, dass man sich zuerst winzig klein und etwas verloren fühlt. Ein Tutorial macht den Nachwuchs-Raumpiloten mit den ersten Manövern vertraut und führt ihn langsam in die Geschichte von X Rebirth ein. Die ersten Spielstunden widmen sich allein der Orientierung und der Spielmechanik.

Auf dem Highway durchs All

Den Weltraum ohne Hilfsmittel zu durchqueren ist in X Rebirth eine langwierige Geschichte. Vorherige X-Folgen hatten Zeitmanipulatoren, um große Distanzen zu überwinden. X Rebirth verzichtet auf derlei Kunstgriffe, indem man sich jederzeit auf Weltraum-Autobahnen einfädeln kann. Auf den langen Korridoren gewinnt das Raumschiff an Schub. Hängt man sich in den Windschatten anderer schneller Schiffe, kommt man noch flotter voran. Auch der Sprung in benachbarte Sektoren funktioniert ähnlich. Man passiert ein Sprungtor und folgt einem bunten Tunnel bis zum Ziel.

Der Verzicht auf den Zeitraffer Sinza macht das Transportsystem in X Rebirth glaubhafter als in vorherigen X-Folgen. Obendrein räumen die Space-Highways ganz nebenbei ein Problem aus dem Weg, das einer denkbaren Online-Version eines X-Universums bislang im Weg stand: Zeitmanipulation ist im gemeinsamen Spiel nicht möglich. Das neue Transportsystem funktioniert dagegen auch mit hunderten Spielern - ein technischer Wegbereiter für ein vielleicht irgendwann folgendes X Online.

Raumstationen: Metropolen im All

Weder Raumstationen noch Fabriken sind neu im X-Universum, allerdings treibt X Rebirth die Stationen mit ihrer Größe auf die Spitze. Die Bauwerke erreichen eine bislang nicht dagewesene Größe und Vielschichtigkeit. Man kann mit dem Raumschiff einen solchen Komplex umkreisen und sich an den vielen Details satt sehen: Sonnenkollektoren, flirrende Energiezellen, Leuchtreklamen, Aktionkurse auf Handelsplattformen, Vergnügungsmodule mit Lightshows und dergleichen mehr.

Zahlreiche Schiffe umkreisen die Stationen. Nicht selten bilden sie ein ganzes Knäuel von Transportern, die wie zur Rush-Hour hin- und herkreuzen. Ordnungshüter scannen vorbeiziehende Schiffe nach verbotener Fracht.

Neu ist die Möglichkeit in X Rebirth, Stationen zu betreten. Man verlässt in dem Fall das Cockpit und schlendert zu Fuß in der Ego-Perspektive durch die Station. Auf den Stationen kann man mit Personen reden, Handel abschließen oder Spezialisten anheuern und die Crew aufstocken.

Missionen

Zu den Missionen gehören in X Rebirth Aufgaben wie Personentransport oder verschiedene Kampfeinsätze vom Auftragsmord über die Patroille bis zur Sektorverteidigung. Die Einsatzbeschreibung umfasst auch den Schwierigkeitsgrad der Aufgabe. Bei Aufträgen ärgerlich: Zerstört die Polizei dasselbe Piratenschiff, das man für einen Auftrag angreifen sollte, schlägt die Mission fehl.

Für den erfolgreichen Abschluss von Missionen erhält man Geld und das Ansehen steigt. Auch mit gezielter Jagd auf Piraten kann man die Beziehungen zu Raumstationen verbessern und auf diese Weise Vorzüge wie Preisnachlässe in Anspruch nehmen.

Klickgraus mit Maus

Für Gewohnheitstiere unter den X-Zockern mag es eine unangenehme Erfahrung sein, aber die Maus hat ausgediehnt. Bis man sich auf der Suche nach Dockingstationen, Missionen oder Gesprächspartnern durch die Bildschirm-Menüs geklickt hat, bekommt man Zustände.

Völlig anders ist das Spielerlebnis mit dem Gamepad. Geschmeidig hebt man ab, zirkelt filigran um Raumstationen, Frachter und durch Asteroidenfelder. Die Steuerung spricht direkt auf Befehle an. Einzig die verschachtelten Menüs folgen einer ganz eigenwilligen Logik, die man erstmal durchschauen muss. Immerhin ist das Spiel komplett mit dem Gamepad bedienbar und damit technisch für eine spätere Umsetzung auf Spielkonsolen vorbereitet. Weniger Spaß haben offenbar Spieler mit Joysticks. In Foren häufen sich Beschwerden über fehlerhaft umgesetzte Steuerbefehle.

Gut von der Hand gehen auch die Kämpfe. Hat man einen flotten und gut ausgestatteten Jäger, hängt man sich hinter Piraten. Man kann sie per Laserstrahl unter Feuer nehmen, Raketen abfeuern oder Kampfdrohnen aussetzen und die Gegner zum Schwitzen bringen. Die Steuerung der agilen Drohnen kann man auch selbst übernehmen, was etwas Abwechslung in den Kampf bringt. Aufpassen sollte man allerdings auf andere Kampfteilnehmer. Allzu leicht verärgert man starke Flottenverbände und hat es plötzlich mit mehr Feinden zu tun als beabsichtigt.

Zerstörte Feinde hinterlassen mitunter Fracht. Man kann derlei Beute auflesen, indem man über die Objekte fliegt.

Imposantes Weltall

X Rebirth bringt die Weite des Weltraums glaubhaft auf den Rechner. Mit bunten Nebeln, Asteroidenfeldern, entfernten Planeten und einer ordentlichen Vielzahl an Raumschiffen entsteht der Eindruck von Leben und Agilität. Hinzu kommen die prächtigen, detailfreudigen Raumstationen mit all ihren Modulen und Macken - Angriffe von Piraten bleiben nicht spurenlos, sondern enden in sichtbaren Hüllenbrüchen. Texteinblendungen sind etwas klein und nicht immer gut ablesbar.

Weniger detailfreudig enden Abstecher auf die Raumstationen. Das Innenleben folgt sich wiederholenden Mustern. Die Bewohner stehen gelangweilt am stets gleichen Fleck und haben ein sich gleichendes Dialogmuster. Animationen und Figuren wirken in der Ego-Ansicht eher steif und detailarm. Hinzu kommt eine mäßige Lippensynchronisation der Dialoge. Insgesamt kommt die Atmosphäre auf den Stationen nicht annähernd an Science-Fiction-Feinkost vom Schlag der Mass-Effect-Reihe heran.

Die englische Sprachausgabe ist gelungen, hölzerner tönen dagegen die lückenhaft vertonten deutschen Kommentare aus den Lautsprechern. Über jeden Zweifel erhaben ist die stimmungsvolle Musik.

Störend sind gelegentliche Spielfehler, die kommende Updates hoffentlich beheben.

Fazit: Pakendende Space-Sim für Detail-Fans

X Rebirth hat meine Erwartungen übertroffen. Das Spiel bringt ein riesiges Online-Universum auf den Rechner, das sich trotz der Größe lebendig anfühlt. Großer Handlungsfreiraum, tolle Grafik und eine hervorragende Gamepad-Steuerung machen X Rebirth nach einiger Gewöhnung gut beherrschbar.

Obendren bringt X Rebirth viele Innovationen, die das X-Universum in neue Bahnen bringen könnten. Auch wenn es dazu keinerlei konkrete Anküdigungen gibt, legt X Rebirth das Fundament für ein Online-Universum wie X Online oder eine Portierungen für Spielkonsolen.

Mitunter schlagen störende Spielfehler zu Buche, die kommende Updates beheben müssen.

Vorteile

  • riesiges Science-Fiction-Universum
  • offene Spielwelt für Händler, Krieger und Stationsarchitekten
  • sehr detailreiche Schiffe und Stationen
  • sehr gute Gamepad-Steuerung
  • gute Musik
  • großer Spielumfang

Nachteile

  • Innenansicht von Stationen langweilig und sperrig
  • hölzerne Charakteranimation und Lippensynchronisation
  • für Maus und Tastatur durchwachsene Steuerung

Programm ist in anderen Sprachen verfügbar



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